Denkmal anders
Denkmal anders
In den 1980er-Jahren entstand das „NAMES Project“ in San Francisco, bei dem Quilts als Gedenkstücke für an Aids verstorbene Menschen gefertigt wurden. Diese Idee verbreitete sich weltweit, auch in der Schweiz, wo seit den 1980er Jahren viele solcher Erinnerungstücher entstanden sind. Die Quilts sind individuell gestaltete Patchwork-Decken, die die Namen und Erinnerungen der Verstorbenen tragen. Sie zeugen von der Aids-Pandemie, dem Verlust von Angehörigen und dem Kampf gegen Stigmatisierung und Diskriminierung. Das Landesmuseum Zürich beherbergt nun zwei dieser Quilts aus der Schweiz, die als Zeitzeugnisse dieser prägende Zeit der Geschichte erhalten wurden.
Unsere Studienklasse hatte die Gelegenheit, mehr über die Bedeutung dieser Quilts zu erfahren und sie im Landesmuseum zu betrachten. Es bot sich für uns die Möglichkeit ein Ausstellungskonzept zu fertigen.
Quilt No. 14 aus dem Landesmuseum, 2024
Ich entwickelte ein Ausstellungskonzept zum Thema Erinnerung im Kontext von Aids, mit dem Quilt Nr. 14 als zentralem Exponat. Ziel war es, einen Raum zu gestalten, der sowohl würdigt als auch berührt. Dafür konzipierte ich eine abgedunkelte, klar strukturierte Rauminszenierung mit interaktiven Elementen: einer immersiven Lichtprojektion, fokussierten Klangstationen und Sitzhockern mit Tablets. Besucher*innen können persönliche Geschichten, Gedichte und historische Hintergründe auswählen, die sich in Bild, Ton und Projektion widerspiegeln. Die Gestaltung entstand durch Skizzen, Moodboards, 3D-Modellbau in Cinema 4D, Animation in After Effects und KI-unterstützte Mockups. Das Ergebnis ist ein multisensorisches Ausstellungserlebnis, das Erinnerung, Interaktion und ästhetische Gestaltung verbindet.
Die Visualisierung ist als erster Versuch zu verstehen und dient der Konzeptdarstellung.